Gibt es mehr Studentinnen als Studenten?
Seit zwei Jahren studieren an deutschen Hochschulen mehr Frauen als Männer. Davor waren stets mehr männliche Studierende immatrikuliert. Das Statistische Bundesamt erhebt die Zahlen der Studierenden für jedes Wintersemester. Die aktuellen erscheinen im August 2024. Daher schauen wir uns die Daten bis 2022 an.
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Von 2007 bis 2020 stieg die Gesamtzahl der Studierenden durchweg an. Das lag in erste Linie daran, dass von Jahr zu Jahr immer mehr Menschen in einem Jahrgang einen akademischen Abschluss anstrebten, anstatt zum Beispiel eine Ausbildung zu beginnen. Das zeigt die Quote an Studienanfängern laut Statistischem Bundesamt. Diese setzt die Geburtenrate eines Jahres mit der Anzahl der Studienanfänger ins Verhältnis. Im Jahr 2006 studierten nur 35 Prozent eines Jahrgangs. Heute sind es mehr als die Hälfte.
Lange gab es mehr Studenten als Studentinnen, weil Frauen einfach seltener studierten. Doch die haben mittlerweile aufgeholt. Seit 2016 stagnierte die Zahl männlicher Studierender, während die der Frauen weiterhin zunahm. Bei ihnen war der Höhepunkt erst fünf Jahre später erreicht. Danach war nur noch ein geringer Anstieg zu beobachten.
Aufgrund dessen hat sich im Jahr 2021 das Verhältnis der Geschlechter zum ersten Mal verändert. Dieser Wandel hat sich im letzten Jahr bestätigt. Dass die bundesweite Zahl der Studierenden so lange stieg, ist also vor allem auf die Studentinnen zurückzuführen. Wenn auch die Zahlen der Studentinnen nicht weiter ansteigen, ist mit dem Gesamtwachstum wohl Schluss.
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Auch in mehr als der Hälfte aller deutschen Bundesländer studieren mehr Frauen als Männer. Lediglich sechs davon hatten einen größeren Anteil an männlichen Studenten. Darunter waren die drei bevölkerungsstärksten Bundesländer, Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Dort gibt es auch die meisten Studierenden. Die restlichen zehn Länder hatten jeweils mehr weibliche Studierende. Insgesamt ist der Unterschied mit höchstens rund sechs Prozentpunkten jedoch eher gering. Mit einer Ausnahme:
Thüringen sticht heraus – oder nicht?
In Thüringen ist der Unterschied am deutlichsten. Hier sind 60 Prozent der Studierenden weiblich. Auf Anfrage teilte das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft (TMWWDG) mit, dass dieser Unterschied erst seit 2019 existiert.
Im September 2019 hat die IU Internationale Hochschule ihren Sitz nach Thüringen verlegt. Die nichtstaatliche Hochschule bietet unter anderem Fernstudiengänge und Standorte in mehreren Bundesländern an. Dennoch zählen alle Studentinnen und Studenten der Internationalen Hochschule in die amtliche Statistik für Thüringen.
An der IU studierten vergangenes Jahr fast doppelt so viele Studierende wie an allen anderen Thüringer Hochschulen zusammen. Der Anteil von Studentinnen lag hier bei knapp 65 Prozent. Weshalb der Anteil weiblicher Studierender hier so hoch ist, ist allerdings unklar. „Inwieweit das fachliche Profil des Studienangebots oder die angebotenen Studienformen besonders stark weibliche Studierende anziehen - darüber ließe sich nur spekulieren“, so eine Referentin des Ministeriums.
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