Gesellschaft

Zwischen Vollzeit und Teilzeit: Pflegekinder in Berlin

Iris Wald
Samuel Zewe
Lesezeit 5 Minuten
Viele Kinder in Berlin wachsen ohne leibliche Eltern auf und träumen von einem neuen Zuhause
Viele Kinder in Berlin wachsen ohne leibliche Eltern auf und träumen von einem neuen Zuhause
Credit: KI generiertes Bild; Credit: DALL-E
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In Deutschland leben Tausende Kinder und Jugendliche in Pflegefamilien, sei es in Teilzeit- oder Vollzeitpflege. In Vollzeitpflege lebende Kinder werden in Pflegefamilien aufgezogen, während Kinder in Teilzeitpflege in Heimen aufwachsen. In diesem Artikel werden die aktuellen Statistiken zu Pflegekindern in Berlin, der größten deutschen Stadt, betrachtet.

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Wenn die Umstände es erfordern, werden Kinder aus ihren Familien genommen und in Pflegefamilien oder Heimen untergebracht. Große Träger wie das SOS-Kinderdorf und der Kinder- und Jugendhilfeverbund (KJHV) bieten Kindern eine sichere und fördernde kindgerechte Umgebung. Diese Form der Unterbringung ist nach § 33 Sozialgesetzbuch (SGB) VIII  festgelegt. Dieser besagt, dass Kindern und Jugendlichen abhängig von ihrem Entwicklungsstand eine zeitlich befristete oder dauerhafte Erziehungshilfe zusteht.

 

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2021 gab es deutschlandweit etwa 210.000 Kinder in Pflege.  Im Jahr 2021 waren rund 125.000 Kinder in ganz Deutschland in Heimen untergebracht.

Im Oktober 2023 lebten in Berlin 15.665 Kinder in Heimen und 1.734 Kinder in Pflegefamilien, insgesamt  17.399.

Die Entscheidung, in welchem Bezirk Pflegekinder unterkommen, basiert in der Regel auf dem Wohnort des Kindes, fachlicher Einschätzung der Jugendämter und Verfügbarkeit der Heime und Pflegefamilien.

Wie auf der Grafik zu sehen ist, leben rund 90 Prozent der Kinder in Heimen und nur 10 Prozent in Pflegefamilien.

Laut Nadine Sobolewski, Pädagogische Leitung der KJHV Brandenburg, liegt die niedrige Zahl der Vollzeitpflege an fehlenden Pflegefamilien. Immer weniger Familien seien bereit, Kinder aufzunehmen oder erfüllten die notwendigen Anforderungen dazu. Pflegeeltern müssten unter anderem über ausreichend Zeit und Wohnraum verfügen.

Pro Pflegeelternteil liegt die Zahl der aufgenommenen Kinder zwischen zwei und drei, so Sobolewski. Die Landesjugendämter spielten eine Schlüsselrolle bei der Koordination und Weiterleitung der Kinder an geeignete Träger. Ihre Aufgabe sei es, für das Wohlergehen der Kinder zu sorgen sowie Unterstützung anzubieten und Bildung zu fördernDies verdeutlicht sowohl die Dimension der Herausforderungen als auch die Bedeutung des Pflegesystems.

Laut statistischem Bundesamt ist die Zahl der Pflegekinder insgesamt seit 2017 stetig gesunken. Ungewiss ist jedoch, ob es auch in Zukunft einen Rücklauf der Zahlen geben wird.

Ein Artikel von

Iris Wald
Samuel Zewe