Abhängig vom Schnee
Der diesjährige Winter war sehr schneearm. Besonders die Skigebiete hatten darunter zu leiden. Hinzu kamen die hohen Energiekotsen für den Betrieb. So musste zum Beispiel, wie hier am Oedberg, das Nacht-Skifahren von 22 Uhr auf 19 Uhr verkürzt werden. Ohne die Hilfe durch Kunstschnee wäre zudem ein Skifahren nicht mehr möglich gewesen.
Bereits im Januar gab es, nach einem schneearmen Dezember, eine erneute Warmperiode. Diese sorgte dafür, dass fast der gesamte Schnee im Alpenraum schmolz. Hohe Einnahmeeinbußen für die Skigebiete waren die Folge.
Das Schneeproblem ist auch durch Kunstschnee nicht komplett zu lösen. Der Einsatz dieses künstlichen Schnees ist umwelttechnisch umstritten - und in diesem Winter oftmals nicht möglich gewesen. Michael Zehendmaier vom Skigebiet Oedberg sagt, dass die Schneekanonen eine Temperatur von -3 Grad benötigen, um überhaupt in Betrieb genommen zu werden. Diese hätte man aber oftmals nicht erreicht, weshalb in einigen Wochen die Pisten nicht beschneit werden konnten. Zusätzlich kosten 25.000 Kubikmeter Schnee knapp 50.000 Euro.
Michael Zehendmaier ist ehemaliger Betreiber des Skiliftes am Oedberg und bedient heute die Pistenraupen für die Pistenpräparierung. Da die Schneekanonen nur bis Mitte Februar betrieben werden dürfen, muss er nun, Anfang März, versuchen, den verbliebenen Schnee gleichmäßig auf der Piste zu verteilen. Eine mühsame Arbeit.
Bereits mit 15 Jahren saß Zehendmaier das erste Mal im Cockpit einer Pistenraupe. Heute bewegt er als Einziger das 400 PS starke Gerät am Skilift Oedberg. Auch an diesem Tag ist er wieder auf der Piste unterwegs und verteilt den übrig gebliebenen Schnee so, dass möglichst alle Löcher wieder verschlossen sind. „Wir sind in dieser Saison noch nicht eine Stunde ohne Kunstschnee gefahren“, sagt Zehendmaier.
Auch der Untergrund des Schleppliftes muss präpariert werden. Dafür reiht sich die Pistenraupe in den letzten Minuten des Betriebs in den Lift mit ein und fährt in dessen Geschwindigkeit nach oben, um nicht von den hängenden Bügeln getroffen zu werden.
Konzentriert fährt Michael Zehendmaier das Großgerät über die Skipiste. Heute kann er nur noch knapp die Hälfte der Piste befahren, da auf der anderen Seite der Schnee fast komplett geschmolzen ist. Kunstschnee halte sich einfach länger, erklärt er.
Mithilfe der Joysticks manövriert er die Schaufeln der Pistenraupe, um Unebenheiten auf der Skipiste auszugleichen. Der wenige Schnee mache das ganze deutlich komplizierter, da die Unebenheiten der Weide, auf welcher die Piste liegt, langsam sichtbar werden. So könne es auch vorkommen, dass er aus Versehen Erde an die Oberfläche hole, so Zehendmaier.
Nach getaner Arbeit fährt Michael Zehendmaier die Pistenraupe zurück an den Fuße der Skipiste. Dort wird sie an den Strom angeschlossen und bereit gemacht, um am nächsten Tag erneut zu fahren, um die Piste von Neuem zu präparieren. Sollte der Schnee dann noch dafür reichen.
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