Gesellschaft

„Revolution never dies“

Sven Golde
Lisa Springer
Lesezeit 10 Minuten
Band mit Mitgliedern auf der Bühne
Credit: Golde/Springer
Mit melodischer Präzision und kraftvoller Performance gegen Abstumpfen in unserer modernen Welt: die Melodic Death Metal Band "Leaderless" aus München - ein Porträt.
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Mit ihrem Motto „Revolution never dies" tritt die Band Leaderless seit ihrer Neugründung 2020 auf den Bühnen rund um München auf. Das Motto ist eine Anspielung auf alte Zeiten, als die Gruppe noch „Leaderless Revolution“ hieß. Die Melodic Death Metal Band präsentiert ihrem Publikum melodischen und dennoch brachialen Sound. In ihrer Musik thematisieren sie Argwohn, Rache und Hoffnung und wollen das Publikum mit auf eine Reise in die Welt der subkulturellen Musik nehmen.

 

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Zwei bandmitglieder vor Computer zum Tonmischen
Credit: Golde/Springer

Der Weg zum Auftritt beginnt mit den Proben. Hier wird es jetzt technisch: Nachdem die Gitarren eingespielt worden sind, hören sich Markus (links) und Pad (rechts) das Ergebnis an. Das Einspielen ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung eines neuen Stücks. Als noch junge Band feilen sie immer an neuen Songs, die ihr Musikrepertoire erweitern. Ihr aktueller Song „Complacency“ thematisiert die gesellschaftliche Gleichgültigkeit, insbesondere durch den steigenden Konsum von Technologie und Social Media.

 

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Silhouette von Band-Mitglied mit konzentriertem Gesichtsausdruck
Credit: Golde/Springer

Konzentriert proben sie einmal die Woche in ihrem Probenraum in Garching. Manu spielt erst seit Oktober 2023 als Rhythmus-Gitarrist in der Band und ist bereits fester Bestandteil der Gruppe. Das liegt vor allem an der aufgeschlossenen und humorvollen Art der Bandmitglieder, die für eine angenehme, sogar herzliche Atmosphäre sorgen. Gemeinsam gehen sie ihrem Hobby nach und nähern sich durch die harte Arbeit ihrem Traum, eines Tages auf den großen Bühnen zu spielen.

 

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Mann an Schlagzeug
Credit: Golde/Springer

Mit voller Leidenschaft spielt Patrick „Pad“ am Schlagzeug. Mit den Drums gibt Pad den Takt vor und bestimmt damit nicht nur den Rhythmus, sondern auch die Geschwindigkeit. Mit seinem schnellen Double-Kick-Spiel muss er sich dafür gegen die verzerrten Gitarren und lauten Vocals durchsetzen.

 

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Mann zeigt Thumbs up in Kamera
Credit: Golde/Springer

Neben Markus und Joe, die nach der Auflösung von Leaderless Revolution die Wiedergründung der Band ins Leben gerufen haben, ist auch Pad seit 2020 als Schlagzeuger dabei. Als Ausgleich zu seinem Job als Sanitär- und Heizungstechniker spielt er nicht nur bei Leaderless, sondern unterstützt mit seinem Talent noch eine zweite Band.

 

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Band-Mitglieder tragen Equipment
Credit: Golde/Springer

Wenn es dann Richtung Auftritt geht, ist Organisationstalent gefragt. Das Equipment muss verpackt und vor Ort wieder aufgebaut werden. Der schwierigste Teil ist das Schlagzeug. Da bietet es sich an, dass man sich vor jedem Auftritt mit den anderen Bands abspricht und sich die Arbeit teilt. Auch das Effektboard erspart das Mitnehmen von schweren Verstärkern und sorgt für einen schnelleren Aufbau.

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Band-Mitglied im Profil
Credit: Golde/Springer

Auch wenn es oft harte Arbeit ist und Professionalität erfordert, hebt die Vorfreude die Laune. Sie sind zu Scherzen aufgelegt und freuen sich auf den heutigen Tag. Auch wenn es mal stressig wird, sind der Spaß und die Freude an der Musik mit der wichtigste Teil ihres Hobbys. Nach dem Aufbau ihres Merch-Stands wird jetzt noch das restliche Equipment aufgebaut, und dann geht es schon zum Soundcheck.

 

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Gitarrist im Profil
Credit: Golde/Springer

Die Band ist beim Soundcheck und den letzten Vorbereitungen. Markus stimmt die Gitarre und überprüft, ob alles korrekt angeschlossen ist. Kleine technische Probleme werden behoben und bringen die Männer nicht aus der Ruhe. Das Effektboard wird eingerichtet, das Banner aufgehangen und die Lichteinstellungen getestet.

 

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Gitarrist trinkt Schluck aus Wasserflasche
Credit: Golde/Springer

Ein letzter Schluck Wasser, und dann geht’s los. Die Band ist bereit, und das Publikum ist es auch. Leaderless leitet den Abend mit einem Song aus ihrem ersten Album „Shattered Worlds“ ein. Als einer der älteren Songs, sorgt er beim Publikum sofort für Ekstase. Auch der neue Song „Complacency“ erklingt. Instrumental erzeugt der Song eine düstere und melancholische Stimmung, besonders am Anfang. Diese wird aber schnell von härteren Gitarrenriffs durchbrochen, was beim Publikum sehr gut ankommt. Im Anschluss werden noch ein paar Fan Favoriten gespielt.

 

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Sänger lächelnd im Profil
Credit: Golde/Springer

Auch wenn man bereits eine eingespielte Routine als Band hat, bleibt doch immer noch etwas Nervosität, wenn das Publikum da ist. Frontmann Joe ist sichtlich erfreut über das rege Erscheinen und wartet darauf, endlich loszulegen. Als Frontsänger verkörpert Joe die Werte der Metal-Band und gibt der Leidenschaft Aller eine Stimme. Obwohl er neben der Bühne eher locker wirkt und für jeden Spaß zu haben ist, kann er auf der Bühne die Kraft und Härte der Auflehnung widerspiegeln.

 

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Fans jubeln der Band zu
Credit: Golde/Springer

Die Band nimmt das Publikum mit und gibt alles. Die Fans sind begeistert, feuern ihre Band an und tragen zur aufgeheizten Stimmung bei. Dabei dürfen bei keinem Metal-Konzert die Teufelshörner fehlen. Der größte Supporter der Band ist an diesem Abend mit seinen Freunden da, um Leaderless auch heute wieder zu unterstützen.

 

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Mann an Schlagzeug wischt sich Schweiß von der Stirn
Credit: Golde/Springer

Auf geht’s in den Endspurt. Noch einmal den Schweiß abwischen und alles geben. In den letzten Zügen dreht jeder der Band noch mal auf und auch das Publikum ist nochmal voll dabei. Das Schlagzeug erfüllt mit seinem Rhythmus den Raum und nimmt die Fans mit. Die letzten zwei Songs werden gespielt.

 

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Mann singt mit Mikrofon in der Hand
Credit: Golde/Springer

Auch der Sänger strapaziert nochmal die Stimmbänder. Joe spielt zum Anschluss den Publikums-Favoriten „Revolution never dies“ und sorgt mit dem Rest der Band für einen adrenalingeladenen Abschluss des Auftritts. Die anderen Bands des Abends werden es schwer haben, das Publikum nach diesem Start genauso zu begeistern.

 

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Band schaut in Gruppenfoto in Kamera
Credit: Golde/Springer

Am Ende stehen die Männer für Fotos und Gespräche mit den Supportern zur Verfügung. Die Arbeit ist aber noch nicht vorbei. Am selben Abend wird noch alles fachmännisch verpackt und verstaut, um es am nächsten Tag wieder zum Proberaum zu bringen. „Der Aufwand war es wert“, sind sich die Band-Mitglieder einig. Jeder erfolgreiche Auftritt bringt sie ihrem Traum, irgendwann auf den großen Bühnen zu stehen, ein Stück näher. Ihre Musik und ihr Motto, „Revolution never dies“, hallen noch lange nach, wenn das letzte Lied des Abends verklungen ist.

 

Ein Artikel von

Sven Golde
Lisa Springer