Glückliche Schweine = glückliche Kunden?

Freilandhaltung, aus der Region, von glücklichen Tieren…

Solche Angaben stehen inzwischen auf vielen Produktverpackungen im nächsten Supermarkt. Auf der alltäglichen Einkaufstour wird man mit einer unübersichtlichen Anzahl an Bio-Siegeln und als besonders ökologisch gekennzeichneten Nahrungsmitteln konfrontiert.

Ein Trend, der sich nicht etwa zufällig entwickelt hat. Die Lebensmittelindustrie reagiert damit auf das Konsumverhalten ihrer Kunden. Denn die Nachhaltigkeit von Produkten scheint sich immer stärker auf die Kaufentscheidung der Verbraucher auszuwirken.

Um diese Entwicklung auf lokaler Ebene genauer zu untersuchen, haben wir uns mit dem Betreiber eines in Neubiberg ansässigen Supermarktes in Verbindung gesetzt und konnten so einige Daten zu den sich verändernden Konsumgewohnheiten der Verbraucher zusammenstellen. Deutlich zu erkennen ist, dass der mit nachhaltigen Produkten erzielte Umsatz während der letzten drei Jahre stetig angestiegen ist. So hat sich beispielsweise der mit Bio-Käse erreichte Gewinn innerhalb eines Jahres beinahe verdoppelt. Diese Zunahme allein ist jedoch nicht besonders aussagekräftig, da auch der Gesamtumsatz in derselben Zeit gestiegen ist. Werden nun jedoch die Einnahmen mit Produkten aus der Bio-Sparte mit denen konventioneller Lebensmittel ins Verhältnis gesetzt, zeigt sich teilweise, wie viel wichtiger den Kunden das Thema Nachhaltigkeit in den letzten Jahren geworden ist. Während sich der mit Fleisch erreichte Umsatz zwar von 2019 auf 2021 verdreifacht hat, stiegen die mit Bio-Fleisch erwirtschafteten Gewinne ihrerseits um über 700%.

Dieselbe Tendenz lässt sich bei so gut wie allen Nahrungsmitteln beobachten, die unter ökologischen Gesichtspunkten produziert wurden. Nach unseren Ergebnissen achten die Käufer in unserem hiesigen Einzelhandel also auf Nachhaltigkeit beim Kauf von Lebensmitteln – und schließen sich damit der deutschlandweiten Entwicklung an. Diese tendiert, nach einer aktuellen Erhebung durch das Markforschungsinstitut IFAK, im Lauf der letzten Jahre nämlich kontinuierlich zu einer immer stärker werdenden Bedeutung des Aspekts der Nachhaltigkeit für Kunden beim Kauf von Produkten.

Im Zuge unserer Recherche konnten wir nun definitiv bestätigen, dass auch hier in Neubiberg die Nachfrage nach Bio-Fleisch und Co. stark zugenommen hat. Regional schließen wir uns damit einem landesweiten Trend an, der sich auch in Zukunft hoffentlich fortsetzt. Denn wer will schon ein unglückliches Schwein auf dem Teller?