Mehrweg statt Einweg
Aufstehen, Fertigmachen und schnell zur Arbeit. Hektisch beim Bäcker vorbei und einen Coffee-to-Go im Pappbecher oder Frühstück in der Plastiktüte mitnehmen. Damit ist bald Schluss! Mit der Mehrwegpflicht für die Gastronomie ab 2023 sagt die Bundesregierung dem Einwegmüll den Kampf an, denn deutschlandweit entstehen täglich 770 Tonnen Müll allein durch Einwegverpackungen. Das neue Verpackungsgesetz soll dafür sorgen, dass Abfälle vermieden und Rohstoffe gespart werden. Der Umweltschutz steht hierbei im Vordergrund.
Mehrwegverpackungen werden immer mehr zum Trend im Takeaway-Geschäft, denn die Nachhaltigkeit liegt mittlerweile vielen Menschen am Herzen. Gerade Mehrwegbecher sieht man heute immer mehr in den Händen von Kaffee- oder Teetrinkern. Wie die Mehrwegalternativen jedoch tatsächlich genutzt werden, hat 2021 eine Forsa Studie im Auftrag des Lebensmittelverbands Deutschlands untersucht.
13 Prozent der Deutschen kaufen demnach regelmäßig Kaffee oder Tee zum Mitnehmen. Mehr als ein Viertel dieser „To-Go-Konsumenten“ gaben hierbei an, einen eigenen, mitgebrachten Mehrwegbecher zu nutzen.
Für Takeaway-Essen wird hingegen eher selten ein eigenes Mehrwegbehältnis genutzt. 73 Prozent der Befragten, die in letzter Zeit Essen bestellt haben, nutzten keine mitgebrachten Behältnisse.
Als Lösung für eine größere Verbreitung von Mehrwegalternativen bieten zahlreiche Unternehmen mittlerweile eigene Pfandsysteme an. Dabei verkaufen Anbieter wie Bäcker, Tankstellen und Imbisse Becher oder Behälter gegen ein Pfandentgelt und nehmen diese auch wieder zurück. Das Mehrwegunternehmen kümmert sich anschließend um die Wiederverwendung, indem sie die Becher und Dosen spülen und neu verteilen.
Doch was heißt das zum Beispiel für den morgendlichen Kaffee auf dem Weg zur Arbeit? Ist der Mehrwegbecher so viel nachhaltiger als der Einwegbecher? Andreas Detzel vom Institut für Energie- und Umweltforschung gibt in einem SWR-Interview an, dass ein Pfandbecher erst nach 30 Nutzungen eine Verbesserung der Klimabilanz und nach 50 Nutzungen eine Verbesserung der Gesamtökobilanz aufweist. Dies ist durch die Miteinbeziehung von Herstellung und Reinigung zu erklären. Der „ökologische Spitzenreiter“ ist daher der eigens mitgebrachte Becher, welcher schlichtweg mehr Materialeinsatz erfährt.
Auch wenn es also morgens mal hektisch wird, sollte der eigene Behälter für Speisen und Getränke eingepackt und verwendet werden. Laut dem Lebensmittelverband Deutschland ist es auch während der Corona-Pandemie möglich, eigene Becher und Behältnisse mitzubringen, ohne sich Sorgen über eine Kreuzkontamination machen zu müssen.
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