Gesellschaft

So häufig wird in Deutschland geschossen

Kevin Weinberger
Steve Hakenes
Justin Hakenes
Lesezeit 3 Minuten
Ein Gewehr zum jagen von Wildtieren
Ein Gewehr zur Jagd von Wildtieren
Credit: Sebastian Pociecha (Unsplash)
Mehrere Schusswaffen wurden im Dezember 2022 bei Reichsbürgern beschlagnahmt. Nun fordert Bundesinnenministerin Nancy Faeser schärfere Waffengesetze.
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In Deutschland wird ein Nationales Waffenregister (NWR) vom Bundesverwaltungsamt betrieben. Im Jahr 2021 waren rund 5,4 Millionen Schusswaffen und Waffenteile in Privatbesitz gemeldet. Ob es in Deutschland überhaupt registrierte Schusswaffen für Privatpersonen geben sollte, ist ein kontroverses Thema. Welchen Einfluss hat der legale Waffenbesitz auf die Schusswaffenkriminalität in Deutschland?

Zwischen den Bundesländern gibt es deutliche Unterschiede, wie viele Waffen pro Einwohner angemeldet sind und wie viele Schüsse illegal abgegeben wurden. Illegal sind alle Schüsse, die gegen das Waffengesetz verstoßen - also zum Beispiel nicht im Schützenverein oder bei der Jagd erlaubt waren.

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Die erste Grafik, zur registrierten Waffendichte in Deutschland Ende 2021, zeigt, dass Rheinland-Pfalz, Bayern und das Saarland mehr Waffen pro Einwohner haben als andere Bundesländer. Die Daten stammen vom Bundesverwaltungsamt. Im Saarland beläuft sich die Zahl auf knapp 8.805 Waffen pro hunderttausend Einwohner. Das bedeutet, dass theoretisch fast jeder Neunte dort eine Waffe haben könnte. Die meisten dieser Waffen befinden sich aber in den Händen von Jägern, Schützenvereinen und Sammlern. Die wenigsten registrierten Waffen gibt es in den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg. Wer Waffen führen oder besitzen darf, benötigt eine waffenrechtliche Erlaubnis. Und dafür sind die Waffenbehörden der Bundesländer zuständig. Warum besonders in Rheinland-Pfalz, Bayern und im Saarland so viele registrierte Waffen vorhanden sind, kann nicht gesagt werden. Dazu liegen uns keine Daten vor.

Die zweite Karte zeigt die illegalen Schussabgaben pro hunderttausend Einwohner für jedes Bundesland. Diese Daten stammen aus dem Bundeslagebild Waffenkriminalität des Jahres 2021 vom Bundeskriminalamt. Dort ist zu sehen, dass Sachsen-Anhalt mit 7,7 Schussabgaben, Bremen und Niedersachsen mit 7,2 Schussabgaben und Berlin mit 7,1 Schussabgaben die höchsten Werte haben. In Mecklenburg-Vorpommern und Bayern wird nach dieser Statistik am wenigsten illegal geschossen. Insgesamt wurde in Deutschland im Jahr 2021 4.074 mal rechtswidrig geschossen.

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Wenn man die Schusswaffendichte mit den illegal abgegebenen Schüssen vergleicht, verteilen sich die Werte sehr breit. In Bundesländern wie Berlin und Bremen gibt es bei verhältnismäßig wenigen registrierten Waffen viele illegale Schussabgaben. Bayern hingegen hat im Vergleich wenige illegale Schussabgaben, aber viele registrierte Waffen. Es gibt also offenbar keinen statistischen Zusammenhang zwischen registrierten Waffen und illegalen Schussabgaben. Eine mögliche Erklärung dafür könnten sein, dass es natürlich auch nicht-registrierte Waffen gibt. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) schätzt die Zahl der illegalen Schusswaffen doppelt so hoch wie die der registrierten Waffen. Es könnte also sein, dass deutlich öfter illegal aus nicht-registrierten Waffen geschossen wird.

Da aus den Daten nicht hervorgeht, ob mit registrierten oder nicht-registrierten Waffen geschossen wurde, lässt sich kein Zusammenhang belegen. Diese Statistik liefert also weder ein Argument für noch gegen die Forderung von Bundesinnenministerin Faeser nach schärferen Waffengesetzen. Jedoch ist zu vermuten, dass Gruppierungen wie die Reichsbürger legale Schusswaffen horten können, um damit Straftaten zu verüben.

 

Bemerkung: Die Zahl der registrierten Waffen in Privatbesitz wird jedes Vierteljahr aktuell veröffentlicht. Das Bundeslagebild Waffenkriminalität erscheint im Sommer für das Vorjahr. Es wurden daher die Daten für 2021 verglichen, da die Zahl der illegalen Schüsse für 2022 zum Zeitpunkt der Analyse und Veröffentlichung noch nicht vorlag.

Ein Artikel von

Kevin Weinberger
Steve Hakenes
Justin Hakenes