Sonniges Wohnen
Während der Covid-19 Pandemie verbrachten die Menschen den größten Teil ihrer Zeit daheim. Die Themen Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit fanden Einzug in die privaten vier Wände.
In dieser Zeit beschäftigten sich viele Menschen damit, ihr Wohnen umweltfreundlicher und nachhaltiger zu gestalten. Vor allem Solarstrom gewann immer mehr an Beliebtheit. Denn mit einem Solarpanel auf dem Hausdach kann man einen großen Teil seines eigenen Stroms erzeugen. Doch wie funktioniert das und wie genau beeinflusst es letztlich das Wohngefühl des Einzelnen?
Solar- beziehungsweise Photovoltaikanlagen
Woraus besteht eigentlich eine Solaranlage und wie funktioniert sie überhaupt? Ganz einfach:
Eine Solaranlage besteht aus mindestens einem Solarpaneel, beispielsweise auf dem Hausdach oder der Garage angebracht, Wechselrichter, Montagesystem und gegebenenfalls einem Stromspeicher. Die einzelnen Solarzellen sind zu größeren Solarmodulen verschaltet. Aus dem Sonnenlicht, das auf die Solarzelle fällt, wird elektrische Energie, also Stom erzeugt.
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Die Grafik zeigt die Strompreise im Vergleich mit den Kosten für selbstproduzierten Solarstrom mit einem Speicher. Anhand dessen lässt sich der Kostenvorteil der Eigenproduktion mit einer Photovoltaikanlage deutlich erkennen.
Kostenfaktor Solaranlage im Wohnbereich
Mit Solarstrom lassen sich viele Haushaltsgeräte betreiben. Doch generell hängt der Kosten-Nutzenfaktor von einigen Kriterien wie zum Beispiel der Größe der Anlage, Sonneneinstrahlung, Ortskosten und der Ausrichtung des Hauses ab.
Desweiteren teilen sich die Kosten in zwei Sparten auf: die Anschaffungs- und die Betriebskosten. Unter Anschaffungskosten fallen die Kosten für Planung, Installation und Inbetriebnahme der Anlage. Zusätzlich können noch möglicherweise Kosten für einen Speicher dazukommen. Betriebskosten beinhalten hingegen die Kosten für den laufenden Betrieb, also die Wartung, Reparatur und die Versicherung der gesamten Anlage.
Wir treffen uns mit Stefan Göls. Der Diplom-Tontechniker ist selbst Besitzer einer solchen Anlage. Er erlaubt uns einen Blick auf seine Papiere: "Meine Anlage trägt sich eigentlich selbst. Während der Finanzierungszeit läuft sie also aus Kostengesichtspunkten auf circa plusminus Null."
Nutzenfaktor einer Solaranlage
Eine Photovoltaikanlage hat vielseitigen Nutzen. Es können nicht nur Stromkosten eingespart, sondern auch der persönliche Produktionsüberschuss ins Netz eingespeist werden. Dadurch senken sich automatisch auch die eigenen Wohnkosten.
Stefan Göls hat - vor der Anschaffung seiner Photovoltaikanlage - einen monatlichen Abschlag für Strom in Höhe von rund 190 Euro entrichtet. Alleine durch die Installation der Solaranlage reduzierte der 40-jährige Familienvater seinen Abschlag auf circa 110 Euro im Monat. Zuzüglich der Einspeisung seines Überschusses ins Netz fiel seine Abschlagszahlung sogar auf unter 100 Euro. Das macht bei einer Ersparnis von monatlich fast 90 Euro einen Gesamtbetrag von ganzen 1080 Euro im Jahr aus. "Das fließt alles in unsere Urlaubskasse" freut sich Stefan.
Rat der Verbraucherzentrale
Daniel Eisel, Umweltingenieur und Energieberater für die Verbraucherzentrale, empfiehlt all seinen Kunden „lieber auf einen großen Speicher zu verzichten“ und stattdessen den Fokus auf eine größere Anlage zu richten. Ein besonderes Augenmerk gilt auch der sogenannten Amortisierungszeit. Das ist die Zeit, die eine Anschaffung (in unserem Fall einer Solaranlage) benötigt, bis sich die Investition finanziell lohnt. Laut Experte Eisel immerhin zwischen zehn und zwanzig Jahre.
Autarkie, ein Begriff aus dem Altgriechischen, bedeutet so viel wie Selbstständigkeit. Bei einem 100-prozentigen Autarkiegrad müsste folglich kein Strom mehr extern, von einem öffentlichen Stromanbieter, bezogen werden. So weit ist die Technik aber dann doch noch nicht. Daniel Eisel meint im Gespräch, dass so gut wie jeder Solaranlagen-Besitzer mindestens einen 20 Prozent Autarkiegrad erreichen würde. Maximal erreichbar ist ein Grad von etwa 60 Prozent. Stefan Göls erreichte 2022 eine Gesamtjahresautarkie von über 50 Prozent. Das deckt sich mit dem der Einschätzung des Experten der Verbraucherzentrale.
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„Wohlfühlfaktor“ Solarstrom
Umweltschutz, ökologisches und nachhaltiges Wohnen sind für viele, denen der Klimaschutz am Herzen liegt, ein wichtiges Kriterium bei der Entscheidung zur Solaranlagen-Investition. Ein weiterer ausschlaggebender Faktor in Zeiten von hohen Energiepreisen ist natürlich auch die Unabhängigkeit durch die Energieproduktion.
Mit dem "eigenen" Solarstrom das Wasser im Boiler erhitzen, sein Elektroauto laden oder seine Playstation mit erneuerbarem Strom zu betreiben. Das tut nicht nur dem Geldbeutel sondern auch der Seele gut. Der Experte der Verbraucherschutzzentrale, Daniel Eisel, und Hausbesitzer Stefan Göls sind sich einig: Solaranlagen beeinflussen das Wohnerlebnis positiv. Genauer gesagt, „man fühlt sich persönlich besser“ und hat das Gefühl „etwas Gutes fürs Klima und die Umwelt zu tun“.
Fragen an Energieberater Daniel Eisel, Verbraucherzentrale
Hier könnt Ihr Euch selbst anhören, wie Daniel Eisel unsere Fragen beantwortet hat:
1. Empfehlen Sie eher den Kauf einer größeren Solaranlage oder einerkleineren mit Speicher?
2. Welcher Autarkiegrad kann in der Regel erreicht werden?
3. Wie beeinflusst die Anschaffung einer Solaranlage den persönlichen Wohlfühlfaktor?
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