Sport

Deutschland trainiert: Der unaufhaltsame Fitness-Trend

Pascal Warner
Johannes Helmle
Lesezeit 7 Minuten
Jemand steht in einem Fitnessraum

Hobby und Wirtschaftsmarkt: Über elf Millionen Deutsche haben eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio.

Credit: 

Pascal Warner

Die deutsche Fitnessbranche erholt sich von den pandemiebedingten Einbrüchen: 2023 stieg die Mitgliederzahl auf 11,3 Millionen (+ 12 Prozent) und die Umsätze nähern sich dem Vorkrisenniveau. Doch was treibt diesen Boom an? Hybride Trainingsmodelle, die Digitalisierung und ein wachsender Gesundheitsfokus haben die Branche revolutioniert. Große Ketten expandieren, während spezialisierte Studios neue Maßstäbe setzen. Das datengetriebene Resümee zeigt, warum und wie sich die Branche so gut erholen konnte.
Lesezeit 7 Minuten

Anstieg der Mitgliederzahlen und Marktentwicklung

Laut dem European Health & Fitness Market Report von 2023 und 2024 hat sich die Anzahl der Mitglieder in Fitnessstudios in Deutschland deutlich erhöht. Konkret zeigt die Studie einen Anstieg von 10,3 auf 11,3 Millionen Menschen im Jahr 2023. Der Markt erreichte damit fast wieder die Mitgliederzahlen von 2019, bevor die Pandemie zu einem starken Rückgang führte​.

 

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Insbesondere der Anteil der regelmäßigen Fitnesspraktiker – also Menschen, die mindestens einmal wöchentlich trainieren – ist auf 64 Prozent gestiegen. Das zeigt, dass Fitnessangebote zunehmend in den Alltag integriert werden.

Die Erholung zeigt sich auch beim Umsatz: 2022 lag der Umsatz von Deutschland, Großbritannien und Spanien zusammen bei ca. 12 Milliarden Euro. Im Jahr 2021 erzielten die drei Länder zusammen einen Gesamtumsatz von ca. 7,37 Milliarden Euro, was einer Steigerung von knapp 63 Prozent entspricht. Diese Zunahme unterstreicht die Bedeutung von Fitness für die Bevölkerung und das steigende Interesse an einem gesunden Lebensstil​.

 

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Gründe für das Wachstum

Veränderungen der Konsumgewohnheiten: 

Der Trend zu einem gesünderen Lebensstil ist einer der Haupttreiber für die steigenden Mitgliederzahlen. Seit der Pandemie haben viele Menschen ein größeres Bewusstsein für ihre Gesundheit entwickelt und suchen nach Möglichkeiten, diese langfristig zu fördern. Das führt zu einer stärkeren Nachfrage nach Mitgliedschaften in Fitnessstudios und Gesundheitszentren.

Flexibilität und digitale Fitnessangebote:

Ein weiterer Faktor ist die zunehmende Flexibilität und Digitalisierung in der Fitnessbranche. Viele Studios bieten hybride Konzepte an, bei denen Mitglieder zwischen lokalen und Online-Angeboten wählen können. Diese Flexibilität spricht besonders jüngere Menschen und Berufstätige an, die Wert auf flexible Trainingszeiten legen. Die Nutzung digitaler Tools ist dabei zu einem festen Bestandteil der Fitnessbranche geworden, was insbesondere durch die Pandemie stark gefördert wurde​.

Expansion der Fitnessketten und Konsolidierung des Marktes: 

Die Marktkonsolidierung und die Expansion von Fitnessketten wie RSG Group und Clever fit tragen ebenfalls zum Wachstum bei. Diese Unternehmen haben in den letzten Jahren zahlreiche Standorte eröffnet, um die steigende Nachfrage zu bedienen. Die führenden Betreiber haben 2023 etwa 43 Prozent der Marktanteile auf sich vereint, was zeigt, dass große Ketten zunehmend den Markt dominieren​.

Herausforderungen und Auswirkungen der Pandemie

Trotz des Wachstums steht die Branche weiterhin vor Herausforderungen. Während der Pandemie mussten Fitnessstudios monatelang schließen, was 2020 und 2021 zu erheblichen Einbrüchen bei Mitgliedschaften und Umsätzen führte. In Deutschland sanken die Mitgliederzahlen 2021 um etwa 10,2 Prozent und viele kleinere Studios konnten den Betrieb nicht mehr fortsetzen​.

Auch wenn sich der Markt erholt hat, sind einige Studios weiterhin mit den finanziellen Nachwirkungen der Pandemie konfrontiert. Die Umsätze haben sich ebenfalls erst kürzlich stabilisiert, wobei die Zahlen in Deutschland laut Bericht 2023 bei etwa 90 Prozent des Niveaus von 2019 liegen. Besonders kleinere Studios mussten während der Pandemie dauerhaft schließen, was eine Marktkonsolidierung zugunsten großer Betreiber zur Folge hatte​.

Zukünftige Trends und Entwicklungen

Die Fitnessbranche wird voraussichtlich auch in den kommenden Jahren weiterwachsen. Insbesondere aufgrund der digitalen Angebote, welche aus der Fitnessbranche nicht mehr wegzudenken sind – das zeigt eine aktuelle Umfrage aus dem Jahr 2023. Dabei wurde festgestellt: Mehr als ein Viertel der befragten Fitnessstudiomitglieder nutzt bereits digitale Funktionen wie den Aktivitätsverlauf ihres Anbieters, um eigene Trainingsfortschritte zu verfolgen. Auch digitale Mitgliederverwaltungen werden von vielen geschätzt. Besonders interessant ist der Trend hin zu Angeboten, die den Fokus auf Transparenz und Individualisierung legen, etwa durch das Tracken von Trainingseinheiten.

 

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Doch die klassische Fitnessstudio-Mitgliedschaft ist längst nicht mehr alleiniger Dreh- und Angelpunkt sportlicher Betätigung. Online-Dienste wie Fitness-Apps haben sich mittlerweile als echte Alternativen etabliert – und zwar nicht nur als Ergänzung, sondern oft als eigenständige Fitnessdienstleistung. Kein Wunder, denn die Vorteile liegen auf der Hand: zeitliche Flexibilität und die Möglichkeit, unabhängig vom Ort zu trainieren, machen Home-Training für viele attraktiv.

 

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Dieser Wandel zeigt, wie stark die Digitalisierung auch das Fitnessverhalten der Menschen prägt – und das Potenzial, das in neuen, hybriden Ansätzen liegt. 

Hält sich Deutschlands Fitnessbranche in Zukunft?

Die deutsche Fitnessbranche hat sich als widerstands- und anpassungsfähig erwiesen. 

Der Trend hin zu Home-Trainings zeigt dennoch, wie sich die Bedürfnisse und Erwartungen der Menschen verändern. Die Möglichkeit, zeit- und ortsunabhängig zu trainieren, ist für viele ein entscheidender Vorteil, den Studios nicht ignorieren können.

Um in dieser zunehmend digitalen Welt relevant zu bleiben, müssen Fitnessstudios umdenken. Hybride Modelle könnten eine vielversprechende Lösung sein – etwa die Kombination aus Vor-Ort-Training und digitalen Angeboten wie Online-Kursen, App-basierten Trainingsplänen oder Tracking-Tools für den persönlichen Fortschritt. Auch flexiblere Vertragsoptionen, die digitale und analoge Leistungen vereinen, könnten den Nerv der Zeit treffen.

Die Botschaft ist klar: Fitnessstudios müssen sich weiterentwickeln, um ihre Rolle als zentraler Ort für Fitness und Community zu behaupten – ergänzt und gestärkt durch digitale Möglichkeiten, die den Alltag der Mitglieder noch besser unterstützen.

 

Ein Artikel von

Pascal Warner
Johannes Helmle