Auf vier Skiern zum Sieg
Seine Sehkraft verlor der 19-jährige erst mit dem zwölften Lebensjahr. Daher kann er sich in den meisten Fällen außerhalb der Strecke selbst orientieren und benötigt dafür keine Hilfe.
Para-Langläufer mit einer Sehbehinderung laufen gemeinsam mit einem Guide. Dieser leitet den eingeschränkten Sportler mit seiner Stimme über die Strecke.
Nils Kolb ist der Guide von Volkert. Damit die Verständigung auf der Strecke einfacher ist, trägt der 20-jährige ein Mikrofon, um seine Stimme zu verstärken.
Vor Beginn des Trainings oder eines Wettkampfes laufen beide Sportler die Strecke gemeinsam ab und besprechen kritische Punkte. Dadurch ist die Kommunikation während des Laufes einfacher.
Licht- und Streckenverhältnisse beeinflussen die Sicht und Fahrweise der Athleten. "Liegt um die Strecke sehr viel Schnee und scheint die Sonne sehr stark, ist die Orientierung erschwert. Die Läufer können dadurch weniger Konturen erkennen und die Strecke schwerer vom Rand unterscheiden", sagt Landestrainerin Corina Kaltenbacher.
Während der Trainingsläufe und Wettkämpfe gibt der Guide dem Sportler immer wieder Stichwörter und Kommandos. Kolb ruft "links, links, links", um Volkert zu signalisieren, wie lang eine Linkskurve gefahren werden muss.
Damit zwischen Guide und Para-Langläufer ein starkes Vertrauen herrscht, wird auch gemeinsam trainiert. Die beiden Sportler fahren ihre erste Saison zusammen. "Nach dieser Saison ziehe ich nach Freiburg zum Olympiastzpunkt, Nils kommt auch mit", erzählt der Volkert.
Missgeschicke und Stürze gehören auf der Loipe dazu und können schnell passieren. Ernsthaft verletzt hat sich Volkert dabei aber noch nie, sowohl im Training als auch im Wettkampf.
Bei steileren Abfahrten müssen sich die Läufer zu 100 Prozent Vertrauen können. Kolb reicht dabei seinem Hintermann den Laufstock zur Orientierung, damit dieser nicht auffährt.
Trotz des knapp verlorenen Trainingswettkampfes ist der junge Sportler optimistisch. Aufgeben, so Volkert, sei für ihn keine Option. „Mein großes Ziel ist Olympia 2026", sagt Volkert. "Da will ich an den Start gehen“.
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