Auf Korbjagd

Auch wenn der Sport lange nicht so bekannt ist, wie er es verdient hätte, gibt es sogar eine Rollstuhlbasketballbundesliga. Eines der Teams sind die "Iguanas" aus München.

Einer von ihnen ist der 23-jährige Urs Rechtsteiner. Wenn er gerade nicht für die "Iguanas" oder die deutsche U22 Nationalmannschaft spielt oder trainiert, ist er dualer Student beim deutschen Zoll.

Training macht den Meister. Auch wenn die Wurftechnik dieselbe wie beim regulären Baskettball ist, ist es für den Sportler schwieriger aus dem Rollstuhl heraus zu werfen, statt aus dem freien Stand.

Auf dem Weg zum Korb sind präzise und schnelle Pässe wichtig. Dazu muss Rechtsteiner seine Mitspieler, aber auch seine Gegenspieler immer im Blick haben, auch wöhrend er den entscheidenden Pass spielt.

Geht der Ball verloren, heißt es schnell zurück zum eigenen Korb und verteidigen. Das Tempo ist der entscheidende Faktor, wenn es darum geht, die gegnerischen Spieler im Angriff zu verteidigen. Im Rollstuhl sitzt Rechtsteiner aufgrund der angeborenen Krankheit "Spina Bifida" oder auch "offenes Rückenmark".

Sein Tempo und den entscheidenden Vorsprung holt er allein durch die Kraft seiner Arme heraus. "Die können nach einem Sprint ganz schön brennen", sagt Rechtsteiner.

Neben einem Basketball brauchen die Spieler besondere Rollstühle. Für einen besseren Halt sowie eine bessere Beweglichkeit auf dem Spielfeld sind die Reifen abgeschrägt und die Beine der Spieler am Stuhl fixiert. Außerdem sind alle Spieler an ihre Stühle festgeschnallt, damit sie in den teils ruppigen Spielsituationen nicht herausfallen. Der Kostenpunkt: Bis zu 6000 Euro. Ein Betrag, der  meistns nicht von der Krankenkasse getragen wird.

Überall Gegenspieler, gerufene Kommandos, Passforderungen: "In den schnellen Spielsituationen fällt es oft schwer, den Überblick zu behalten."

Rechtsteiner ist müde und abgekämpft. Auch morgen werden ihn seine Arme und Schulter an das Training und Spiel noch erinnern. Die schwarzen Striemen auf seinem Gesicht verdankt er dem Abrieb der Reifen seines Rollstuhls.