„Regional einkaufen“ – Was es wirklich bedeutet
Hört zuerst einmal rein, was unsere Probanden zur Fragestellung „Was bedeutet für euch der Begriff „regional“?“ zu sagen haben:
Vico (22)
aus Munster
Credit: Lena Eckermann
Daniel (57)
aus Göttingen
Credit: Lena Eckermann
Schon aus diesen kurzen Audios ist klar zu erkennen, wo das Problem liegt. Keiner weiß so richtig, was mit dem Begriff „regional“ gemeint ist. Jeder definiert es anders. Dies liegt daran, dass der Begriff „regional“ nicht rechtlich geschützt ist. Der Handel stellt also seine eigenen Regeln auf. Demnach ist es kein Wunder, dass jeder den Begriff individuell definiert. Um euch ein breiteres Meinungsbild abzubilden, könnt ihr hier das Ergebnis unserer Umfrage mit knapp 200 Probanden sehen:
32 Prozent der Befragten verstehen unter dem Begriff „regional“, dass das Produkt im Umkreis von 50 Kilometern produziert wurde. Auf dem zweiten Platz des Rankings liegt der Umkreis 30 Kilometer und daraufhin folgt der Umkreis 15 Kilometer. Auch hier ist klar zu erkennen, wie unterschiedlich die Vorstellungen sind. Dennoch kann anhand dieses Stimmungsbildes klar ausgemacht werden, dass die meisten Einkaufenden mit der Bezeichnung „regionales Produkt“ einen Umkreis von 50 Kilometern oder weniger verbinden.
Woher kommen die „regionalen Produkte“ aber nun wirklich?
Am Beispiel von Eiern haben wir genauer nachgeforscht. In unserem Artikel „Regional Einkaufen im Umkreis der UniBwM– das geht!“ erhoben wir Daten über das Sortiment an „regionalen Eiern“ bei Rewe, Aldi, Lidl, EDEKA, Netto und Kaufland. Nun forschten wir weiter und anhand unserer Karte könnt ihr nun sehen, wo die „regionalen Eier“ für diese Supermärkte produziert werden.
Ihr seht es selbst. Die meisten Eier „aus der Region“ liegen im Radius von 100 Kilometern und mehr. Nur wenige liegen in dem Radius, der am häufigsten als „regional“ verstanden wird (im Umkreis von 50 Kilometern). Noch weniger liegen im Radius von 30 Kilometern, welchen ebenfalls viele Teilnehmer als ihre Definition von „regional“ gewählt haben.
Wo „regional“ draufsteht ist also - je nachdem, wie man es definiert - nicht immer regional drin!
Wenn ihr euch bei eurem nächsten Einkauf von Eiern sicher sein wollt, dass das Produkt wirklich aus eurer Region stammt, hier noch ein Tipp:
Infos „By the way“
Credit: Lena Eckermann
Wichtig ist, dass nicht die Adresse, die auf der Eierverpackung steht, der Erzeugerort ist. Dort ist die nur die Packstelle angegeben.
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