Gesellschaft

Braucht man für ein Tiny House auch wirklich nur einen tiny Geldbeutel?

Judith Oesker
Damian Davidis
Leon Betzold
Lesezeit 5 Minuten
Ein tiny House im Grünen.
Ein Tiny House im idyllischen Grünen direkt im Münchner Vorort Pullach.
Credit: Jonas Bischofberger, Tiny PopUp Pullach
Den Traum vom Eigenheim, doch nur wenig Knete in der Tasche? Tiny Houses könnten die Lösung sein! Braucht man für so wenig Haus auch nur einen kleinen Geldbeutel? So teuer sind Kleinsthäuser in Bayern wirklich!
Lesezeit 5 Minuten

Weil die Immobilienpreise in den letzten Jahren immer weiter angestiegen sind, fragen sich immer mehr Menschen, ob sie sich in Zukunft ihren Traum vom Eigenheim überhaupt noch leisten können. Allein in den Corona-Jahren 2020 und 2021 war es nach vielen Berechnungen ein satter Anstieg - laut immoverkauf24 von 7,8 Prozent. Eine scheinbar gute Alternative zum Sparen sind Tiny Houses – das deutet zumindest der Name an.

Mit nur durchschnittlich 35 Quadratmeter Wohnfläche müssten die Winzighäuser doch wesentlich billiger sein als herkömmliche Wohnbauten, oder? Wie tief man wirklich in die Tasche greifen muss, haben wir sämtliche Tiny House Hersteller in Bayern gefragt.

 

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Der Weg zu unseren Ergebnissen

Wir haben bei acht Tiny House Herstellern in Bayern angefragt und uns einen Kostenvoranschlag zukommen lassen oder Preise aus ihren schon vorhandenen Onlinekatalogen entnommen. Um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, haben wir alle Angebote auf den Preis für einen Quadratmeter Hausfläche heruntergerechnet und miteinander verglichen. Lediglich bei „Freiräume Landshut“ erhielten wir keine Kostenvoranschläge.

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Entschließt man sich zum Kauf eines Tiny Houses, so ist bei den meisten bereits ein eigenes Grundstück direkt im Kaufpreis mit dabei. Der durchschnittliche Immobilienpreis für Häuser lag in Bayern 2022 laut einer Übersicht von McMakler bei 3.580 Euro pro Quadratmeter. Fünf Tiny House Hersteller bieten Eigenheime in einer Preisspanne von 2.333 Euro bis zu 5.250 Euro pro Quadratmeter an, drei davon liegen bei rund 4.000 Euro. Zwei Hersteller fallen mit deutlich höheren Preisen aus dieser Spanne heraus. Hier handelt es sich um Tiny House Manufakturen, die ihre Häuser individuell nach Kundenwunsch maßfertigen und jede Freiheit in der Gestaltung lassen.

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Als wir alle Hersteller und deren Tiny Houses miteinander verglichen haben, kamen wir auf einen durchschnittlichen Preis von rund 5.840 Euro  pro Quadratmeter in Bayern. Auf den ersten Blick könnte man also meinen, dass Tiny Houses wesentlich teurer als normale Eigenheime sind. Man muss sich jedoch ins Gedächtnis rufen, dass herkömmliche Immobilien eine erheblich größere Fläche einnehmen. Eben dieser Minimalismus macht Tiny Houses im Kaufpreis deutlich schonender für den Geldbeutel. Die Winzighäuser mit ihrer platzeffizienten Bauweise und Ausstattung bieten auf maximal 40 Quadratmetern viele Möglichkeiten. Die durchschnittliche Immobilie in Bayern dagegen misst rund 107,5 Quadratmeter Wohnfläche. Bei Tiny Houses heißt es also Platz und damit Gesamtkosten sparen!

Alles in allem sind Tiny Houses zwar in ihrem Quadratmeterpreis eher teurer, dafür aber in ihrem Gesamtpreis günstiger. Nimmt man die durchschnittlich angebotenen Hausgrößen sowie Quadratmeterpreise, kommt man im Mittel auf gut 175.000 Euro fürs Tiny Eigenheim. Rechnen wir mit dem Durchschnitt von 3.580 Euro pro Quadratmeter für die mittlere Eigentumswohnung in Bayern, wären das 384.850 Euro - das Tiny House im Vergleich dazu somit ein absolutes Schnäppchen.

Bild
Ein mobiles Tiny House im Sonnenaufgang.
Der Morgen danach im Tiny House.
Credit: Nicolas Enders

 

Neugierig geworden?

Hier findet ihr einen weiteren Beitrag von uns zum Thema Tiny Houses.

Ein Artikel von

Judith Oesker
Damian Davidis
Leon Betzold